Flyer der Ausstellung Mit der Ausstellungsreihe im Atelier Liebermann wird der zeitgenössischen Kunst im Max Liebermann Haus mehr Bedeutung zugemessen. Zweimal im Jahr stellt ein aktueller Künstler seine Studioarbeiten aus. Als Kulturstiftung der Berliner Sparkasse widmet sich die Stiftung Brandenburger Tor mit einem ihrer Schwerpunkte dem Andenken an Max Liebermann und knüpft mit der neuen Reihe an die gestalterische Kraft an, die für lange Zeit von diesem Haus ausging: Max Liebermann wohnte seit 1892 mit seiner Familie in seinem Elternhaus am Pariser Platz und ließ sich über seiner Wohnung im zweiten Stock vom Architekten Hans Grisebach ein Atelier errichten. Mit der Ausstellungsreihe im Atelier Liebermann (vom Beirat Wulf Herzogenrath kuratiert) erinnern wir im wieder aufgebauten Max Liebermann Haus an diesen Ort des Schaffens. Zeitgenössische Künstler erlauben einen Blick in das ansonsten für das breite Publikum verschlossene Atelier und rücken damit den künstlerischen Entstehungsprozess in den Mittelpunkt.
Wolfgang Petrick gibt einen Einblick in sein aktuelles Schaffen, zeigt aber auch einige ältere Arbeiten, die sich mit dem Thema Bewegung auseinandersetzen. Malerei, Zeichnung, Skulptur, Druckgrafik, Fotografie, die Werkgrenzen sind hier fließend, die Techniken vermischen sich, wachsen ineinander. Objekte und Bilder werden übermalt und weitergezeichnet, ergänzt und angestückt. Die Grenze zwischen Leinwand und Skulptur löst sich in Assemblagen genauso auf wie diejenige zwischen Kunstwerk und Betrachter bei den großen Anamorphosen, in deren Spiegelzylindern man selbst zum Teil der Arbeit wird. Auch die Gemälde haben diese Wirkung. Sie ziehen den Betrachter in einen Bildstrudel hinein, animieren ihn, die Werke durch Bewegungen des eigenen Körpers zu erschließen und auf diese Weise immer wieder neue Schichten und Bedeutungsebenen zu freizulegen.